Baumfäll- und Baumpflegearbeiten für die Sicherheit von Anwohnern und Waldbesuchern an der Vehrter Landstraße

  • Sturm und Borkenkäfer haben Bäumen sehr geschadet
    Maßnahmen müssen bei trockenem Boden und vor den Herbststürmen durchgeführt werden.

Osnabrück, 1. September 2016. In dem Waldstück an der Ecke Vehrter Landstraße/Haster Weg müssen kurzfristig Baumfäll- und Baumpflegearbeiten durchgeführt werden, um die Sicherheit von Anwohnern und Waldbesuchern zu gewährleisten.

Auf dem ungefähr 4000 Quadratmeter großen Waldstück, das zum Vermögen der Evangelischen Stiftungen Osnabrück gehört, stehen vorwiegend Nadelbäume, die durch Stürme und Borkenkäfer stark geschädigt wurden.

„Wir nehmen die Verkehrssicherung sehr ernst und haben einen Baumsachverständigen beauftragt, der alle Waldrandflächen im Hinblick auf die Verkehrssicherheit untersucht und dokumentiert hat. Er rät uns dringend dazu, die Gefahrenbäume baldmöglichst zu fällen. Denn im Herbst drohen wieder Stürme, und auch der Frost stellt eine zusätzliche Belastung für die geschwächten Bäume dar“, erläutert der zuständige Bezirksförster Wolfram Niehaus die Dringlichkeit der Arbeiten. Auch einige Eichen und Buchen, die mit ihren ausladenden Ästen weit über die benachbarten Privatgrundstücke hinausragen, sind eine Gefahr für Anwohner und Besucher. Bei Sturm könnten Äste abbrechen oder Bäume auf die Grundstücke stürzen.

„Da das Grundwasser unter dem Waldstück sehr hoch steht, ist der Boden sehr feucht. Deshalb ist die Fläche nur in wirklich trockenen Sommermonaten mit Maschinen befahrbar, und nur dann sind Forstarbeiten möglich. Aus diesem Grund müssen die Fällarbeiten jetzt unverzüglich durchgeführt werden,“ so Wolfram Niehaus. Die geplanten Arbeiten wurden mit der Naturschutzbehörde der Stadt Osnabrück abgestimmt.

Die Evangelischen Stiftungen Osnabrück planen, die Fläche mit standortgerechten Laubbäumen und Sträuchern, die an den feuchten Boden optimal angepasst sind, bis zum Frühjahr 2017 wieder neu zu bepflanzen. So kann dort ein stabiler und naturnaher Wald wachsen.

Das Forstamt bittet um Verständnis für vorübergehende Behinderungen und Verschmutzungen der Wege und ruft die Anwohner und Waldbesucher dringend auf, die vorrübergehenden Sperrungen zu ihrer eigenen Sicherheit zu respektieren. Sobald das Holz der gefällten Bäume abtransportiert worden ist, werden die Wege bei geeigneter Witterung vom Forstamt so schnell wie möglich wieder hergerichtet.

Die Forstarbeiten werden unter der Aufsicht des zuständigen Bezirksförsters Wolfram Niehaus durchgeführt, der für Fragen gern zur Verfügung steht (Tel.: 0541/150 52 18).

Hintergrundinformationen

Die Evangelischen Stiftungen wurden mit eigener Rechtspersönlichkeit durch die Satzung vom 14.12.1931 zusammengelegt. Das Stiftungsvermögen besteht inzwischen aus:

  • Wald- und Freiflächen
  • Immobilien
  • Erbpachtgrundstücken

Mit der Anlage des Stiftungsvermögens werden vor allem zwei Ziele verfolgt: Zum einen gilt es, die Verfolgung weiterer Projekte kontinuierlich sicherzustellen. Zum anderen muss das Stiftungsvermögen in seinem realen Wert erhalten bleiben.

Die Waldflächen mit einer Größe von insgesamt ca 420 Hektar sind ein wertvoller Teil des Stiftungsvermögens. Die Wälder, die von den Evangelischen Stiftungen bewirtschaftet werden, liegen in der Stadt und im Landkreis Osnabrück sowie im Kreis Steinfurt.

Verschiedene Nadelbaumarten prägen das Bild des Stiftungswaldes. Fichten, Kiefern, Tannen und Lärchen, aber auch Douglasien liefern hochwertiges Bauholz und Holz für den Innenausbau. Laubbäume wie Buchen, Eichen, Ahorn, Eschen und Kirschbäume ergänzen die Wälder zu wertvollen Mischbeständen. Die Wälder der Evangelischen Stiftungen werden nach den Kriterien des naturnahen Waldbaus fachgerecht bewirtschaftet und sind wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Neue Waldflächen, beispielsweise auf Sturmflächen, entstehen durch Naturverjüngung, also die selbstständige, natürliche Saat umstehender Bäume, oder durch standortgerechte Aufforstung, bei der die natürlichen Ansprüche der kleinen Bäume berücksichtigt werden. Die biologische Vielfalt der Wälder wird bewahrt und, wo notwendig, auch erhöht. Gleichzeitig bieten die Wälder den Menschen in der Region Erholung und Naturerlebnisse – ob beim erholsamen Spaziergang oder bei sportlichen Aktivitäten.

Die Holzernte wird möglichst boden- und naturschonend ausgeführt. Der nachwachsende Rohstoff Holz ist eine wichtige Ressource und die Holznutzung dient als CO2-Speicher dem Klimaschutz. Der Erlös aus dem Holzverkauf fließt in die Stiftungsarbeit und ist ein wichtiger Baustein für soziale Förderprojekte. Aktuell gilt es, die Wälder fit zu machen für den Klimawandel. Darum werden auch Bäume wie Traubeneiche, Speierling, Elsbeere, Weißtanne und Zeder gepflanzt, um damit einen anpassungsfähigen und widerstandsfähigen Mischwald zu erhalten, der zunehmende Trockenheit und Stürme gut überstehen kann.

Schon seit 1999 sind die Wälder der Evangelischen Stiftungen PEFC-zertifiziert. PEFC ist ein unabhängiges System zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und damit ein weltweiter „Wald-TÜV“. PEFC ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“, also ein „Programm für die Anerkennung von Forst-Zertifizierungssystemen“. Mit der PEFC-Zertifizierung belegen die Evangelischen Stiftungen transparent und glaubwürdig, dass sie den Wald nachhaltig bewirtschaften und für zukünftige Generationen erhalten. Die Einhaltung der PEFC-Standards wird jährlich überprüft.