Evangelische Stiftungen setzen sich für Menschen und Wälder ein

Waldpflegearbeiten auch in der Pandemie dringend erforderlich

Immer noch sind die Spuren der großen Trockenheit der letzten Jahre im Wald zu sehen. „Daher müssen die Menschen auch in den Wäldern der Evangelischen Stiftungen Osnabrück immer mal wieder Einschränkungen bei Ihren Waldbesuchen hinnehmen,“ sagte Stiftungsvorstand Johannes Andrews. „Unsere Waldarbeiter wurden teilweise von besorgten Waldbesucherinnen und -besuchern heftig angegangen. Wir bitten darum alle Waldbesuchende für die dringend erforderlichen Pflegearbeiten um Verständnis. Uns ist schon bewusst, dass gerade in der Zeit der Pandemie, unsere Wälder eine wunderbare Möglichkeit der Erholung bieten“, so Andrews.

Das ist allerdings gar nicht mehr selbstverständlich. In Folge der großen Hitze und Trockenheit der letzten Sommer sind viele Bäume vertrocknet. Die Trockenheit hat außerdem zu einer Massenvermehrung der Borkenkäfer geführt. In den letzten beiden Jahren waren die Fichten so gestresst, dass sie kaum Harz zur Abwehr gegen die Käfer bilden konnten. Zum Schutz der noch gesunden Bäume ist es wichtig, dass diese befallenen Fichten gefällt und abgefahren werden.

Vom Borkenkäfer befallene Fichten liegen zum Abtransport bereit (Foto:Münch)

„Mit diesen Pflegearbeiten versuchen wir, die Entwicklung der nächsten Käfergeneration zu verhindern“, erklärte Herbert Schwietert, Forstverwalter der Evangelischen Stiftungen. Sobald es wärmer wird, werden sonst die noch gesunden Bäume angriffen. Ein einziges Borkenkäfer-Weibchen kann in einem Jahr mehr als 100.000 Nachkommen haben“.

Bäume können nicht weglaufen
„Es hört sich wie eine Binsenweisheit an, aber es ist tatsächlich ein Teil des Problems. Mit ihren langen Generationswechseln von 100 – 200 Jahren haben Wälder es schwer, sich an die rasanten Veränderungen des aktuellen Klimawandels anzupassen. Sie geraten daher ganz besonders unter Druck“, sagte Herbert Schwietert. Anders als in der Landwirtschaft, wo jährlich die Feldfrüchte ausgetauscht werden können, können wir nur versuchen, unserem heutigen Wald langfristig und behutsam zu helfen“.

Der Wald der Zukunft
Die Forstleute der Evangelischen Stiftungen unterstützen den Wald bei der Anpassung an den Klimawandel. Auf den abgestorbenen Fichtenflächen würden sich, wenn der Mensch nicht eingreift, in großem Umfang wieder Fichten natürlich vermehren. Darum pflanzen die Forstleute bewusst u.a. standortangepasste Baumarten wie Buchen, Eichen, oder Weißtannen. „Wir werden in Zukunft sehr viel stärker darauf zu achten haben, dass die Baumarten nur auf den für sie geeigneten Standorten wachsen und dass sie die Pflege bekommen, die sie benötigen“, so Schwietert.

Nach den Arbeiten wird aufgeräumt
„Die Menschen sind in unseren Wäldern immer willkommen“, so Andrews. Und wir bitten um Verständnis, falls es durch die notwendigen Arbeiten im Wald zu Einschränkungen kommt. Aus Sicherheitsgründen müssen Wege oder Waldabschnitte zeitweise gesperrt werden. Bitte beachten Sie diese Absperrungen – es besteht Lebensgefahr. Und nach der Abfuhr des geernteten Holzes werden die beanspruchten Waldwege von unseren Mitarbeitenden so schnell wie möglich wiederhergestellt“.