Lesung von Bestsellerautor Dominik Bloh: „Die Straße im Kopf“
Aus der Obdachlosigkeit auf die Bestsellerliste: Erfolgsautor liest am 21. Januar 2025 in der Lagerhalle Osnabrück
Am 21. Januar 2025 liest Dominik Bloh in der Lagerhalle Osnabrück aus seinem neuen Buch „Die Straße im Kopf“. Darin schildert er eindringlich, wie schwer es ist, nach Jahren der Obdachlosigkeit wieder im „normalen“ Leben Fuß zu fassen. Wie es sich anfühlt, in zwei Welten zu leben – in der neuen Welt mit Dusche und Privatsphäre im Kontrast zum alten Straßenleben, das immer noch da ist, in seinem Kopf, aber auch in der harten Realität vieler tausend Menschen, die in Deutschland ohne Obdach sind. Der Vorverkauf der Tickets startet am 21. Oktober auf der Website der Lagerhalle, die die Lesung in Kooperation mit der Diakonie Osnabrück Stadt Land gGmbH, dem Verein SKM Osnabrück und den Evangelischen Stiftungen Osnabrück anbietet.
Dominik Bloh, Jahrgang 1988, landete mit 16 in Hamburg auf der Straße, als seine Mutter ihn rauswarf. Er ging weiterhin zur Schule, machte Abitur, niemand merkte etwas. Sein erstes Buch „Unter Palmen aus Stahl“ über die Zeit auf der Straße war ein Spiegel-Bestseller. Nach fast 11 Jahren als Straßenjunge hat Bloh heute eine kleine Wohnung in Hamburg, ist Vater geworden. 2018 initiierte er u.a. das Projekt »GoBanyo«, einen Duschbus für Obdachlose, und erhielt 2022 für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz. Heute berät er die Politik und wirkt am nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit mit.
„Dass Herr Bloh nach Osnabrück kommt und auf die Situation von Obdachlosen aufmerksam macht, freut uns sehr. Wir sind in verschiedenen Projekten aktiv, um Menschen ohne festen Wohnsitz zu unterstützen und zu neuen Chancen zu verhelfen. Das Thema ist uns ein Herzensanliegen“
- Johannes Andrews, Vorstand der Evangelischen Stiftungen Osnabrück
Die Evangelischen Stiftungen unterstützen beispielsweise die Bahnhofsmission in Osnabrück, aber auch Projekte der Diakonie und des SKM zugunsten von Wohnungslosen. „Dominik Bloh ermöglicht seinen Lesern einen Blick in ein Paralleluniversum, das sich direkt vor unseren Augen befindet“, so Andrews.
Leseprobe aus „Die Straße im Kopf“:
„Für manche klingen zwanzig Quadratmeter klein. Für mich ist es unmöglich, diesen Raum zu füllen. Ich habe einen Tisch, an dem ich schreiben kann und eine Matratze. Ich habe keinen Kleiderschrank. Alles, was ich habe, trage ich seit einem Jahrzehnt in meiner schwarzen Tasche. Ich habe eine Wohnung, aber kein Zuhause. Ich bin kein Straßenjunge mehr. Meine Geschichte ist weitergegangen. Mit meinem Aufbruch in eine neue Wohnung kam auch der Durchbruch. Plötzlich nicht mehr Straße, sondern Spiegel-Bestsellerautor. Für mich sind Türen aufgegangen, viele in eine ganz neue Welt.
Ich kann nicht vergessen, wo ich herkomme. Ich trage Überlebensschuld mit mir. Das könnte ich sein, denke ich immer wieder, wenn ich die Menschen sehe, die immer noch auf der Straße sind. Ich dachte, ich werde keine 30 Jahre alt. Schau, was heute ist.“