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Unser Fundament

Stiftungsvermögen

Das Stiftungsvermögen wird äußerst verantwortungsbewusst so angelegt, dass es in seinem Wert erhalten bleibt. Nur die Erträge werden dem guten Zweck zugeführt. Mit den Erträgen unterstützen wir Menschen, Projekte und soziale Einrichtungen. 

Das Stiftungsvermögen besteht aus:

  • Waldflächen: insgesamt ca. 450 Hektar
  • Naturschutzflächen
  • Immobilien: ca. 150 Mietwohnungen und weitere gewerblich genutzte Objekte
  • Erbbaurechte: ca. 600 Erbpachtgrundstücke

Wald – grüner Lebensraum mit wichtigen Funktionen

Neben Finanzmitteln, Immobilien und Grundstücken gehören zum Vermögen der Evangelischen Stiftungen auch Waldflächen (Mischwald) mit einer Größe von insgesamt ca. 450 Hektar. Die Wälder, die von den Evangelischen Stiftungen bewirtschaftet werden, liegen in der Stadt und im Landkreis Osnabrück sowie im Kreis Steinfurt. 

Der nachwachsende Rohstoff Holz ist eine wichtige Ressource. Eine nachhaltige Holznutzung dient dem Klimaschutz, denn ein Wald ist ein natürlicher CO2-Speicher und Sauerstoffproduzent. Die Wälder der Evangelischen Stiftungen werden nach den Kriterien des naturnahen Waldbaus fachgerecht bewirtschaftet und sind wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Die biologische Vielfalt unserer Wälder wird bewahrt und - wo nötig und möglich - vergrößert. Die Holzernte der Evangelischen Stiftungen wird möglichst boden- und naturschonend ausgeführt. Die Erlöse aus dem Holzverkauf fließen in die Stiftungsarbeit. Gleichzeitig bieten die Stiftungswälder den Menschen in der Region Erholung und intensive Naturerlebnisse – ob beim gemütlichen Spaziergang oder bei sportlichen Aktivitäten. 

Schon seit 1999 sind die Wälder der Evangelischen Stiftungen PEFC-zertifiziert. Das Zertifizierungssystem PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) steht für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und ist damit ein Art internationaler „Wald-TÜV“. Die Einhaltung der Standards wird jährlich überprüft.


Naturschutzflächen – Schöpfung schützen

Auch die im Stiftungsbesitz befindlichen Naturschutzflächen dienen dem Umweltschutz. Auf diesen Flächen steht die Bewahrung der Schöpfung im Fokus der Bewirtschaftung. Der Ertrag ist nebensächlich und genau so hoch, wie es für die jeweiligen Flächen im Sinne des Naturschutzes sinnvoll ist.

Ein besonderes Kleinod ist unsere Streuobstwiese in Osnabrück Sutthausen, die auf eine bald hundertjährige Geschichte zurückblickt. Seit 2007 wird dieser Naturschatz von den Evangelischen Stiftungen geschützt und gepflegt. Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa und sind deshalb besonders erhaltenswert. Auf der über 5,8 Hektar großen Streuobstwiese der Stiftungen stehen 350 Obstbäume. Darunter befinden sich viele alte Sorten, die vielerorts längst in Vergessenheit geraten sind – mehr als 40 verschiedene alte Apfelsorten, Kirsch-, Pflaumen- Birnen und Walnussbäume wachsen hier. Bei den regelmäßigen Neuanpflanzungen wird großer Wert auf Sortenvielfalt und regionale Herkunft gelegt, denn die alten Obstsorten sind Teil unseres kulturellen Erbes. Über Jahrhunderte wurden Obstsorten herangezogen, die dem Klima und Boden unserer Heimat besonders gut angepasst sind. An diesen alten Sorten hängen lange Traditionen bäuerlicher Ess- und Kochgewohnheiten und des Vorratswirtschaftens. Darüber hinaus ist der Erhalt der alten Sorten ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der genetischen Vielfalt der Nutzpflanzen. Jeden Herbst wird das Obst geerntet und der daraus gewonnene Saft wird kostenlos an Kindergärten, Seniorenheime und Kirchengemeinden verteilt.

Die Streuobstwiese liefert nicht nur leckeres und gesundes Obst. Darüber hinaus bietet sie Nahrung und Behausung für viele Tierarten. Während der Obstblüte werden zahlreiche Insekten angelockt: Bienen, Hummeln und Schmetterlinge – darunter der seltene Kaisermantel. Wespen, Schlupfwespen und holzbewohnende Käfer sorgen für die Bestäubung. Dieser Insektenreichtum lockt wiederum zahlreiche andere Tiere an wie Igel, Fledermäuse und insektenfressende Vögel. Sogar der Waldkauz und der seltene Steinkauz bewohnen Bruthöhlen in den alten Bäumen. Als wichtiges naturpädagogisches Angebot wurden mit benachbarten Kindergärten und Schulen zusätzliche Totholzhecken und Nisthilfen installiert.

Im Dezember 2020 wurden die Evangelischen Stiftungen für die Streuobstwiesen mit dem Naturschutzpreis der Stadt Osnabrück und der Haarmann-Stiftung für Umwelt und Natur ausgezeichnet.

Die alten Schneitelbuchen an der Nordstraße in der Nähe von Belm mit Blick auf den Schinkelberg liegen vielen Osnabrücker Bürgerinnen und Bürgern verständlicherweise besonders am Herzen. Die Bäume haben ein eindrucksvolles Äußeres. Ihre knorrigen Formen beflügeln die Phantasie und erinnern an Märchengestalten. Alte Schnitzereien mit Herzen und Liebesbekundungen sind zum Teil älter als 100 Jahre. 

Schneitelbuchen sind Rotbuchen (Fagus Sylvatica), die durch eine bestimmte historische Bewirtschaftungsart diese besondere Form erhalten haben. Früher kappten die Leute bestimmte Baumarten wie Weiden oder Buchen in Mannshöhe. Beim sogenannten Schneiteln wurde die Fähigkeit der Rotbuche zum fleißigen Stockaustrieb gezielt genutzt. Nach dem Beschneiden trieben schnell viele neue Triebe und Äste aus dem Stamm aus, die dann wiederum abgeschnitten wurden, sobald sie eine nützliche Größe erreicht hatten. Die belaubten, jungen Äste wurden im Winter als sogenanntes Laubheu an das Vieh verfüttert, die stärkeren Äste dienten als Brennholz. 

Mit dem Einsatz moderner Sägetechnik und den Veränderungen in der Landwirtschaft wurde diese Form der Waldwirtschaft in Deutschland nicht mehr praktiziert. Die Buchen konnten seitdem wachsen und eine annähernd natürliche Höhe erreichen, haben aber ihre knorrige Gestalt behalten, da die Narben des Schneitelns für alle Zeiten sichtbar bleiben. Von den vielen kleinen Ästen haben sich ein paar wenige durchgesetzt und die markanten, skurril geformten Kronen entwickelt. In Deutschland finden sich nur noch sehr wenige Baumrelikte aus dieser Zeit.

Die Schneitelbuchen sind nicht nur historisches Zeugnis, sondern heute wichtige Lebensräume. Sie bieten aufgrund ihrer zahlreichen Baumhöhlen, Spalten und Risse vielen seltenen Tiere wie Höhlenbrüter, Käfer, Fledermäuse und Siebenschläfer ein Zuhause.


Immobilien – Wir bieten ein Zuhause

Wohn- und Gewerbeimmobilien machen einen wesentlichen Teil des Vermögens der Evangelischen Stiftungen aus. Dazu gehören Wohnheime, Wohnungen für ältere Menschen sowie einige Kindergärten und Krippen, aber auch Räume für Einzelhandel und Restaurants. Darüber hinaus vermieten die Evangelischen Stiftungen auch zahlreiche Wohnungen.


Treuhandstiftungen

Die Evangelische Stiftung ist als Treuhänder aktiv und wurde im Jahr 2015 als geprüfter Stiftungstreuhänder zertifiziert. Das den Evangelischen Stiftungen übertragene Stiftungsvermögen wird dabei getrennt vom eigenen Vermögen gemäß den Satzungsbestimmungen der Stiftung verwaltet. 

Dr. Wilhelm-Heemeyer-Stiftung
Gegründet am: 28. Oktober 1982

Stiftungszweck: Der Stiftungszweck ist an die Satzung der Evangelischen Stiftungen gebunden.