Gute Projekte brauchen gute Seelen
Sie packen mit an, organisieren, sprechen Mut zu, trösten, muntern mit einem Lächeln auf. Sie reichen Mitmenschen in schwierigen Lebenssituationen ohne viel Aufhebens eine helfende Hand. Sie geben ihre Zeit, ihre Energie und ihr Herz, um das Leben von anderen besser zu machen. Ehrenamtliche Helfer sind die stillen Helden unserer Gesellschaft. Sie erinnern uns daran, dass Taten zählen. Dass Reden nicht ausreicht, um das Leben von Menschen zu verändern. Ehrenamtliche füllen die Grundsätze der Nächstenliebe und Nachbarschaftshilfe mit Leben.
Viele der wunderbaren Projekte, die wir fördern, wären ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer kaum möglich. Mehr als Grund genug, sie einmal ins Licht zu rücken. Wir möchten hier in unregelmäßiger Reihenfolge Ehrenamtliche zu Wort kommen lassen.

Anette Wellinghof
Anette Wellinghof ist seit einem halben Jahr für drei Stunden in der Woche im Sozialen Laden an der Bremer Straße tätig, wo gebrauchte Alltagswaren - von Kleidung, über Geschirr bis hin zu Schmuck – zu einem günstigen Preis abgegeben werden. Sie sichtet und sortiert insbesondere Schmuck und Sportsachen, sortiert Unbrauchbares aus und präsentiert Brauchbares ansprechend im Laden. Wenn Kunden kommen, berät sie und unterstützt bei der Auswahl.
Einrichtung: Der soziale Laden
Träger: „Jeder Mensch braucht einen Engel“, Gemeinwesendiakonie Osnabrück e.V.
Frau Wellinghof, was war Ihr schönstes Erlebnis?
Das kann ich gar nicht eindeutig beantworten, denn jeder Einsatz ist wieder aufs Neue besonders und schön, weil jeder Kunde seine eigene Geschichte mitbringt. Was mich immer besonders freut, wenn Kunden ein Stück bei uns finden, das sie sich schon länger gewünscht haben, aber immer dachten, sie könnten es sich nicht leisten. Da ist die Freude riesig und ich freue mich genauso mit.
Wie kamen Sie zu Ihrer Tätigkeit?
Eigentlich hatte ich nach dem Renteneintritt weiterhin noch mit reduzierter Stundenanzahl arbeiten wollen, aber dann erfuhr ich von einer Freundin, dass für den neu eröffneten Sozialen Laden an der Bremer Straße Helferinnen und Helfer gesucht wurden. Ich habe mich beworben und dann ging es los. Der Vorteil gegenüber der Berufstätigkeit ist auch der, dass ich mich sinnvoll beschäftige, aber nicht von einem bewilligten Urlaubsantrag abhängig bin, wenn wir mal länger in den Urlaub wollen. Ich bringe mich ein und bin trotzdem frei.
Was ist Ihr Motiv, sich ehrenamtlich zu engagieren?
Wir haben inzwischen ein sicheres Auskommen und ich möchte etwas an die Allgemeinheit zurückgeben, etwas tun für andere Menschen, denen es nicht so gut geht. Ich empfinde das als sehr sinnvoll.
Was lernen Sie aus Ihrem Ehrenamt oder was nehmen Sie für sich mit?
Dass es wichtig ist, sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen zu lassen, man muss versuchen, hinter die Fassade zu blicken. Das gelingt nur, wenn man freundlich und offen auf die Menschen zugeht. Und dann kommt diese Freundlichkeit auch fast immer zurück und man entdeckt den Menschen hinter der Fassade.