Evangelische Stiftungen Osnabrück fördern „Kreativen Rückzugsort“ in der Diesterwegschule

Ab dem kommenden Schuljahr fördern die Evangelischen Stiftungen Osnabrück den Kreativen Rückzugsort in der Diesterwegschule für zweieinhalb Kalenderjahre mit einer jeweils vierstelligen Summe. Der „Kreative Rückzugsort“ in der offenen Ganztagesgrundschule ist ein Projekt der städtischen Musik- und Kunstschule, das sie als Kooperationspartnerin seit dem Schuljahr 2021/22 anbietet.

Der Rückzugsort versteht sich als Gegenpol zum strukturiertem, inhaltsbezogenen Lernen am Vormittag. Hier werden ohne Leistungsdruck sinnliche Wahrnehmung und Fantasie aktiviert, künstlerische Erfolgserlebnisse vermittelt und individuelle Persönlichkeitsentwicklungen positiv beeinflusst. Zudem herrscht hier eine Atmosphäre des Miteinanders und Sozialverhalten wird gefördert.

Schülerinnen und Schüler im „Kreativen Rückzugsort“ mit Dozentin Anja Hockmann. (Foto: ©KerstinDziubiel)

„Corona hat es gezeigt: Schülerinnen und Schüler benötigen Orte, an denen sie sich aus dem Alltag zurückziehen können. Die Diesterwegschule bietet den Kindern genau diesen kreativen Rückzugsraum. Nach meinem Besuch und Gesprächen mit einigen Kindern vor Ort, weiß ich, wie wertvoll dieser Ansatz ist, den wir im Rahmen unserer Förderung von jungen Menschen und Bildung gerne unterstützen“, sagt Johannes Andrews, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Stiftungen, der im vergangenen Mai das Projekt besuchte.

Zum Hintergrund des Projektes:

Die Baumaßnahmen zur Neugestaltung des Schulhofs schränken den Bewegungsraum der Kinder in den Pausenzeiten und zwischen den Unterrichten stark ein. Hier setzt das Konzept des „Kreativen Rückzugsortes“ im Werkraum der Schule an: Die Grundschulkinder können zur Ruhe kommen, Frust abbauen, Ablenkung finden und sich frei entfalten. Bislang nicht künstlerisch aktive Kinder können niedrigschwellig Kultur „schnuppern“ und einfach spontan teilnehmen.

Der „Kreative Rückzugsort“ arbeitet nach dem Prinzip des offenen Materialschranks: Die Kinder dürfen sich selbstständig am Material bedienen, das in den Schränken im Werkraum vorhanden ist und völlig ergebnisoffen experimentieren. Gearbeitet wird in großen Teilen mit Recyclingmaterial wie Pappe, Kronkorken, Wollresten, Verpackungsmaterial usw. Daraus entstehen mit Unterstützung der anwesenden kunstpädagogischen Lehrkraft der Musik- und Kunstschule nachhaltige Objekte, Spielzeuge, Geschenke und Zimmerdekorationen. Auch andere Kinder werden zu Inspirationsquellen und Motivatoren: Nachmachen ist ausdrücklich erlaubt. Gegenseitige Unterstützung soll geübt und verinnerlicht werden.

Schulleiterin Elke Schwarzkopf sowie Martin Fenner und Anja Hockmann von der städtischen Musik- und Kunstschule freuen sich nun über die mehrjährige Förderung. Martin Fenner, Leiter der Kunstwerkstatt an der städtischen Musik- und Kunstschule, betont: „Ich bin so froh, dass dieses wertvolle und beliebte Programm fortgeführt werden kann. Auch auf die Fördersumme und -dauer bin ich stolz, da im Kunstschulkontext eher kürzere Förderungen die Regel sind.“

Die Evangelischen Stiftungen Osnabrück stellen seit über 750 Jahren den Menschen in den Mittelpunkt der Stiftungsarbeit. Das „Leitbild Menschlichkeit“ spiegelt das christliche Menschenbild wider: Danach hat jeder Mensch ein uneingeschränktes Recht auf ein menschenwürdiges Leben und einen respektvollen Umgang.

Information: Martin Fenner, Leiter der Kunstwerkstatt, E-Mail fenner@osnabrueck.de, Telefonnummer 0541 323-3416