Internationaler Tag des Baumes am 25. April

Millionen Bäume für den Wald der Zukunft brauchen dringend Regen

Osnabrück, 24. April 2020: Einige Tausend Bäume wurden in den vergangenen Monaten in den Wäldern der Evangelischen Stiftungen gepflanzt. Sie sollen auf den Flächen, die in den beiden vergangenen Jahren in den klimakranken Wäldern durch Sturmschäden, Dürre und Borkäferbefall geschädigt wurden, zu klimatisch angepassten naturnahen Mischwäldern von morgen heranwachsen.

„Lange darf der Regen nicht mehr auf sich warten lassen. Die Bäumchen brauchen jetzt unbedingt Wasser von oben. Sie sind auf den Regen angewiesen, denn junge Bäume verfügen noch nicht über tiefreichende Wurzeln. Sie nutzen das in die obere Bodenschicht einsickernde Wasser unmittelbar und reichen noch nicht an das in den tieferen Schichten des Waldbodens gespeicherte Wasser heran. Ältere Bäume halten durch ihre tief reichenden Wurzeln auf guten Böden trockene Phasen länger aus. Bleiben in den kommenden Wochen weiterhin die Niederschläge aus, werden wohl viele der gepflanzten Bäume vertrocknen“, erklärt Herbert Schwietert, Forstverwalter der Evangelischen Stiftungen. Die Wettervorhersage für die nächsten zwei Wochen zeigt jedoch wenig Regen an. „Ein dritter trockener Sommer würde für unseren Wald eine Katastrophe bedeuten,“ so der besorgte Forstmann, „wir können unsere Waldbäume leider nicht gießen.“

Die Folgen von Hitze und Trockenheit der letzten beiden Jahre könnten sich in den kommenden Monaten in ihrer ganzen Wucht zeigen. Hinzu kommt, dass nach dem milden Winter wieder ein starker Insektenbefall droht. Forstleute und Waldbesitzende befürchten eine weitere Verschärfung der Lage und erneut großflächige Schäden in vielen Wäldern.

Arbeiten mit der Natur

Normalerweise erfolgt die Walderneuerung der Evangelischen Stiftungen überwiegend mit natürlicher Verjüngung aus den Samen der Mutterbäume in den bestehenden Wäldern. Auf vielen geschädigten Flächen nutzen Forstleute und Waldbesitzer nun die Chance, den Wald mit dort bisher nicht vorhandenen Baumarten wie Douglasie, Tuja, Hamlocktanne und Roteiche zu ergänzen, und so die Anpassungsfähigkeit der Wälder im dramatisch fortschreitenden Klimawandel zu stärken.

Die Evangelischen Stiftungen Osnabrück bewirtschaften Waldflächen mit einer Größe von insgesamt rund 420 Hektar. Die Wälder sind ein wertvoller Teil des Stiftungsvermögens und liegen in der Stadt und im Landkreis Osnabrück sowie im Kreis Steinfurt.

Hintergrund zum Internationalen Tag des Baumes

Der internationale Tag des Baumes in den Vereinigten Staaten, seit 1872 „Andere Festtage dienen der Erinnerung, der Tag des Baumes weist in die Zukunft!“ – darauf wies der amerikanische Journalist Julius Sterling Morton schon 1872 hin. Seine Erkenntnisse zum Erosionsschutz und anderen positiven Eigenschaften von Bäumen fasste er in seiner „Arbor Day-Resolution“ zusammen, in der er auch einen jährlichen „Tag des Baumes“ forderte. Nach der Regierung von Nebraska (1872) stimmten nach und nach alle Staaten der USA zu und pflanzen seitdem an diesem Tag unzählige Bäume. Ursprünglich am 10. April (später am 22. April, Mortons Geburtstag; heute in den USA am letzten Freitag im April) werden seither Bäume gepflanzt

Der internationale Tag des Baumes wurde am 27. November 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen.

Der internationale Tag des Baumes in Deutschland seit 1952

Die Tradition des Internationalen Tag des Baumes in Deutschland reicht bis ins Jahr 1952 zurück. In diesem Jahr begründete Dr. Robert Lehr, der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zusammen mit dem ersten Bundespräsidenten, Professor Dr. Theodor Heuss, diesen Ehrentag für den Baum in Deutschland. Am ersten Tag des Baumes in Deutschland – am 25. April 1952 – formulierte die SDW ihr Ziel für die Zukunft: In jeder Gemeinde und Schule sollen der Bevölkerung und insbesondere der Jugend durch symbolische Pflanzungen und Veranstaltungen die hohe Bedeutung des Baumes nähergebracht werden.

Fiesta de Árbol – Der erste „Tag des Baumes“ weltweit

Aber schon etliche Jahrzehnte vorher, im Jahr 1805, fand weltweit der erste „Tag des Baumes“ statt. In der spanischen Gemeinde Villanueva de la Sierra rief der örtliche Pfarrer Don Ramón Vacas Roxo im Jahre 1805 eine Initiative zum Schutz der Bäume ins Leben, die von der gesamten Bevölkerung begeistert unterstützt wurde. Don Ramón Vacas Roxo war sich der Bedeutung der Bäume für die Natur und Umwelt bewusst und rief dazu auf Bäume zu pflanzen. Am Faschingsdienstag 1805 begann das Fest zu Ehren der Bäume mit dem Läuten der Kirchenglocken und nach dem Kirchgang, begleitet von der örtlichen Prominenz und einer großen Anzahl der Dorfbewohner, pflanzte Don Ramón Vacas Roxo den ersten Baum, eine Pappel. Weitere Pflanzungen folgten und ein dreitägiges Fest schloss sich an.
Don Ramón Vacas Roxo entwarf eine Denkschrift über den Wert der Bäume für die Umwelt und verschickte diese an die umliegenden Gemeinden und warb für weitere Baumpflanzungen und rief zum Respekt im Umgang mit der Natur auf.

Quellen:

http://www.arboristik.de/baumschutz_15042015.html, https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_des_Baumes