Willkommen – Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit

Mehr als 60 Millionen Menschen waren am Höhepunkt der aktuellen Flüchtlingskrise aufgrund gewalttätiger Konflikte und Verfolgung weltweit auf der Flucht – so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Allein 2015 kamen über eine Million Menschen nach Deutschland. Auch Osnabrück bietet einigen von ihnen Zuflucht. Um ihre Situation vor Ort möglichst lebenswert zu gestalten und ihre Integration zu fördern, ist ehrenamtliches Engagement dringend nötig. Im Projekt „Willkommen“ koordiniert das Diakonische Werk in Stadt und Landkreis Osnabrück unterschiedliche Angebote der ehrenamtlich getragenen Flüchtlingsarbeit.

Das ehrenamtliche Engagement in den evangelischen Kirchengemeinden Osnabrücks ist groß. Freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Gemeinde St. Michaelis im Stadtteil Eversburg bieten beispielsweise ein Sprachlernangebot an. Ehrenamtliche Männer und Frauen aus der Markus-Gemeinde laden Geflüchtete an jedem zweiten Wochenende zu einem Café-Nachmittag ins Flüchtlingshaus ein. Bereits Ende 2014 wurde das ehemalige Bundeswehrkrankenhaus im Natruper Holz zu einer Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert. Zudem dient das „Café Mandela“ am Rosenplatz geflüchteten Menschen seit 2016 als wichtige Anlaufstelle für Beratungen und Hilfeleistungen aller Art.

Das Potenzial der ehrenamtlichen Unterstützung von Flüchtlingen könnte jedoch noch weiter ausgeschöpft werden. Es gibt viele Gemeindemitglieder, die sich engagieren möchten, aber keinen Zugang zu einem sinnvollen Angebot finden. Häufig besteht auch Informationsbedarf über konkrete Hilfsmöglichkeiten und aktuelle Bedürfnisse der Flüchtlinge. Darüber hinaus ist eine Grundausbildung für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aufgrund kultureller Unterschiede und sprachlicher Hürden unerlässlich.

Evangelische Kirche und Diakonie erachten es als eine ihrer Kernaufgaben, die Auswirkungen der globalen Flüchtlingskrise auf die kommunale Situation in Osnabrück bestmöglich abzufangen. Mit dem Projekt „Willkommen“ bietet das Diakonische Werk in Stadt und Landkreis Osnabrück der Bereitschaft der vielen engagierten Gemeindemitglieder einen unterstützenden Rahmen, um so auch neue Impulse zu ermöglichen. Dazu werden die bestehenden Aktivitäten in den Kirchengemeinden evaluiert und es wird überprüft, wo zusätzliche Angebote nötig sind. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden unterstützt und bei Bedarf für ihre Tätigkeiten weitergebildet.

Über das Projekt „Willkommen“ soll aber auch die Zusammenarbeit unter den unterschiedlichen diakonischen Angeboten gefördert und ihre Anbindung an das Netzwerk der Migrations- und Flüchtlingsarbeit etabliert werden.

Das Projekt „Willkommen – Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit“ wird vom Diakonischen Werk in Stadt und Landkreis Osnabrück getragen. Die Evangelischen Stiftungen Osnabrück und das Diakonische Werk in Niedersachsen fördern das Projekt bis 2017 zu gleichen Teilen.

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